Alltagsintegrierte Sprachbildung
Online- und Präsenzseminare Udo Elfert

Rollenspiel in der alltagsintegrierten Sprachbildung


Zwar geht es bei der alltagsintegrierten Sprachbildung mehr um das "Wie" in der Kommunikation und weniger um das "Was". Dennoch gibt es einige Methoden, die im Rahmen der alltagsintegrierten Sprachbildung sehr wirksam sind. Neben dem Singen, dem Freispiel und dem dialogischen Lesen ist dies das Rollenspiel.

 

Das Rollenspiel ist eine hilfreiche Methode, gerade im Rahmen der alltagsintegrierten Sprachbildung.

Im Rollenspiel können die Kinder ganz verschiedene Rollen einnehmen und dadurch verschiedenste Sprachcodes spielerisch erfahren. Das Kind kann:

  • die Rolle eines älteren Kindes einnehmen und mit dem Sprachcode eines älteren Kindes spielerisch experimentieren,
  • die Rolle eines jüngeren Kindes einnehmen und die Unterschiede seines jetzigen Sprachstandes mit dem Sprachstand eines jüngeren Kindes spielerisch vergleichen,
  • die Rolle eines Säuglings oder Kleinkindes einnehmen und sich noch einmal in diese Phase der Sprachentwicklung hineinversetzen,
  • die Rolle von Erwachsenen einnehmen und mit den entsprechenden Sprachcodes experimentieren,
  • die Rollen von unterschiedlichsten Personen, Tieren, Fantasiewesen, Märchenfiguren und Berufen einnehmen und mit dem sprachlichen Ausdruck von Autorität, Falschheit, Güte, Mitgefühl, Verschlagenheit, Dominanz, Dummheit, Schläue und vielem mehr experimentieren.

 

All die vom Kind beim Rollenspiel eingesetzten verschiedenen Sprachcodes haben unterschiedliche Satzkomplexität (kurze/lange Sätze, Haupt- und Nebensätze usw.), unterschiedliche Wörter (hochfrequente/häufige Wörter, niedrigfrequente/seltene Wörter), weisen zum Teil eine unterschiedliche Aussprache und Prosodie auf und führen zu unterschiedlichem Kommunikationsverhalten. Der spielerische Umgang mit diesen verschiedenen Sprachcodes fördert den Spracherwerb und die sprachliche Vielfalt beim Kind.  


(c) Udo Elfert 2021